Ein wunderschöner Sonntag, der zu einer lange geplanten Fahrt in das Ostseebad Kühlungsborn einlädt.
Zwei Herren auf dem Liegedreirad mit Panoramablick. Wir sind beide gespannt was uns erwartet. Wir starten am Stausee in Farpen. Unsere Fahrt führt uns auf der Fahrbahn über Robertsdorf nach Blowatz. Am Ortsaugang wechseln wir auf den Ostesseradweg, der hier etwas abseits der Fahrbahn durch den Wald geführt ist. Die Zickzackkurs mit leichtem Gefälle zwischen den Bäumen ist auf dem Dreirad etwas anschpruchsvoll. Gerade weil das Laub vom Vorjahr nicht beseitigt wurde und etwas rutschig ist. Hier möchte man nicht unbedingt Gegenverkehr bekommen, was allerdings durchaus möglich ist da der Weg in beide Richtungen befahren werden darf.
In Stove fahren wir an der alten Windmühle vorbei. Ein funktionsfähiges Denkmal, Mittwochs ist Schaumahlen, heute am Sonntag ist sie für Besucher auch geöffnet. Im Dorfmuseum gegenüber gibt es lecker Kuchen und Brot aus dem Steinbackofen. Unser Weg führt uns weiter in Richtung Boiensdorf und dahinter zu unserer ersten wirklichen Steigung auf den Aussichtspunkt über die Ostsee. Hier ist Zeit zum Verweilen. Der alte Mann am Tisch lädt gerade zu einer Pause ein.
Viel erzählen tut er nicht, so sind wir Mecklenburger eben 🙂 Aber der Blick über das Salzhaff zwischen Rerik und dem Boiensdorfer Werder ist wunderbar. Bei guter Sicht kann man hier die Fehmarnsundbrücke sehen. Heute ist es leider zu diesig. Nach einer kurzen Trinkpause fahren wir weiter in Richtung Rerik über Pepelow, Rakow, Teßmannsdorf, Roggow. Vor Rerik biegen wir in Richtung Blengo von der Hauptstraße ab. Der Weg geht über eine gemütliche Straße. Dann folgt ein kurzes Stück Kolonnenweg. Solche Zweispurwege sind für das Liegedreirad nicht besonders schön zu fahren. Entweder fährt ein Rad neben den den Spurplatten im Gras und bremst oder man muss sich stark konzentrieren um mit den Vorderrädern auf den Rändern der Platte zu bleiben. Beides nicht angenehm. Der Kolonnenweg ist kurz und auch schnell vergessen.
Wir machen einen kurzen Umweg zum Bastorfer Leuchtturm. Der Weg zum Leuchturm ist recht steil aber er lohnt sich. Nicht nur wegen des schönen Fotomotivs. Von hier aus geht es bis nach Kühlungsborn fast nur noch bergab. Wir entscheiden uns nach Kühlungsborn-Ost zu fahren. Die Abfahrt gibt Zeit zum ausruhen. Hier erreichen wir unsere Spitzengeschwindigkeit von 42,3 km/h auf unseren Dreirädern. Für ein Liegetrike mit fast 19kg Leermasse schon ganz beachtlich. Kühlungsborn selber ist eher Fahrradunfreundlich. Innerorts teilweise linksseitige Radwege, auf die an unmöglichen Stellen quer über die Hauptstraße gewechselt werden muss. Ich habe eine Auffahrt glatt übersehen! Im Altstadtbereich kleinformatiges Kopfsteinpflaster und minimale Kreisverkehre mit diesem Straßenbelag. Wir haben uns durchgequält und waren froh hinter der Ostgrenze der Stadt wieder einen guten Radweg vorzufinden.
Die Rücktour sind wir direkt an der Küste entlang gefahren den Wind immer von vorn. Das Gefühl war wie auf einem Liegestuhl mit Fahrtwind. Wer kann das auf einem normalen Fahrrad schon so genießen. Wir hatten damit keine Probleme. Allerdings war die Steigung aus Kühlungsborn heraus nicht ganz so erholsam wie die Abfahrt in die Stadt hinein. Es musste aber keiner von uns absteigen und schieben. 😉 Auf so einem Liegetrike kurbelt man sich den Berg einfach hoch. Im Liegesitz an den Fahrradschiebern vorbei, ungläubige Blicke inclusive. Um auf dem Rückweg etwas Abwechslung zu haben sind wir dann über Questin und Alt Bukow nach Stove fefahren. Leider auch hier zwischen Alt Bukow und Niendorf nur ein Kolonnenweg. Am Abend kamen wir dann nach einer sehr schönen Tagestour wieder in Alt Frapen an. Insgesamt sind wir 71,6 km gefahren. Reine Fahrzeit 5:13 Std. und haben dabei an der Ostseeküste entlang die oben vermerkten 568 Höhenmeter überwunden. Spaß hat es gemacht.