Es wird in der Presse und in Politik Kreisen sehr viel um die Sicherheit von Radfahrern geschrieben und geredet. Konkrete Beispiele oder einen Radfahrer Crashtest der alltagstauglich ist und den Sinn einer Helmpflicht nachweist findet man dagegen recht selten. Da beschleicht einen doch der Verdacht, das es hier nur darum geht möglichst viel Wind zu machen und von den wirklichen Gefahren die jahrelange falsche Verkehrswegeplanung und schlechte viel zu schmale und schlecht ausgebaute Radwege für Fahrradfahrer bestehen abzulenken. Daher habe ich mal auf youtube nach Beiträgen zum Thema Radfahrer Crashtest gesucht. Die gefundene Ergebnisse lassen zumindest aufhorchen. Diese sind zwar meist auf den Bereich Pedelec (Fahrrad mit Elektrounterstützung) zugeschnitten lassen sich aber sicher auch auf schnelle Fahrradfahrer übertragen. Insbesondere der Test zum Dooring wird manchen Radfahrer und auch Autofahrer zum nachdenken anregen.
Radfahrer Tod mit Helm
Sicher schützt der Helm hier den Kopf, allerdings bleibt bei diesem Crash zu befürchten, dass die Verletzungen im Brustbereich durch die Türkante bereits lebensgefährlich sind. Der harte Knick der Halswirbelsäule beim Aufprall auf dem Boden sollte dem Opfer aber dann den Rest an Lebenskraft aushauchen.
Crashtest Elektro Radfahrer gegen Autotür
Quelle: fahrradtest.de
Sicherheitsabstände einhalten!
Das sollte in unseren Straßenverkehrsbehörden endlich zum harten Umdenken führen, die Sicherheitsabstände der Radwege zum ruhenden Verkehr und zum Fahrbahnrand großzügig anzulegen. Oder auf diese gefährlichen schmalen Radwege zu verzichten. Gerade in Hinblick, dass die neuen Pedelecs den Markt erobern und Opa Max und Omi Irmchen nun auch mit 25 km/h jeden kleinen Hügel hinauffahren können, von Bergabfahrten ganz zu schweigen 😯
Radfahrer Crashtests zeigen hohe Unfallrisiken durch Elektrofahrräder – Neue Fahrzeugklassifizierung nötig
Die Unfallforscher der Versicherer stellen nach umfangreichen Crashtest weitergehende Forderungen. Sie empfehlen eine neue Fahrzeugklassifizierung für Elektrofahrräder. Die Ergebnisse der Crashtests untermauern diese Forderung mit Nachdruck. Das Tragen des Helms ist nicht immer die Lösung, wie die folgenden Videos anschaulich beweisen.
Pedelc Fahrer ohne Helm gegen PKW
Pedelec Fahrer mit Helm 45km/h gegen PKW
Kommentar des Sachverständigen im 2. Video: “In diesem Fall hat der Helm nichts gebracht … schwerwiegendste Verletzung im Brustbereich … der 2. Aufprall nicht im Helmbereich sondern im Gesicht” (ab 1:00min). Erschütternd diese Erkenntnis. Die Situation ist absolut Alltagstauglich, insbesondere an Ausfahrten, die über Radwege führen. Vor dem Fahrbahnrand wird das KFZ anhalten, Radwege beachten die meisten KFZ Führer nicht mit gleicher Sorgfalt, obwohl sie es müssten. Gerade die fehlende Sichtbeziehung an Einfahrten ist hier besonders kritisch.
Aber auch Radfahrer untereinander wurden betrachtet und es wurde getestet, was passiert beim Unfall zweier Radfahrer (Pedelec / Radfahrer) beim Überholen. Radwege sind meist viel zu schmal um auf ihnen sicher aneinander vorbeizukommen. KFZ auf der Fahrbahn müssen zum überholen die Fahrspur wechseln, auf Radwegen gibt es aber keine 2. Fahrspur. In Hinblick auf die Entwicklung der Elektroräder müssten Radwege mindestens doppelt so breit angelegt werden, damit sie sicher sind.
Pedelec gegen Fahrrad
Im nächsten Film wird von Fußgängerzonen als Gefahrenbereich geredet. Nicht nur im Radfahrer Frei Bereich lauert diese Gefahr. Sondern auch auf der bei den Straßenverkehrsbehörden sehr beliebten Lösung kombinierte Rad und Fußweg anzulegen, wenn z.B. der Platz für einen eigenen Radweg nicht ausreichend ist. Auf diesen Wegen ist ja Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen, so dass man sein Pedelec lieber gleich schieben könnte…. Ansonsten sind auf lange Sicht schwere Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern vorprogrammiert. Die Radfahrer und Pedelecfahrer werden von den Behörden sozusagen zum Radrambo gemacht, indem sie genau auf diese Wege gezwungen werden. Behördlich angeordnetes Unfallrisiko.
Auch bei nebeneinander geführten Rad und Fußwegen ist diese Gefahr allgegenwärtig. Fußgänger laufen einfach ohne nach hinten zu gucken auf den Radweg. Wer sollte es ihnen verübeln, sie sind ja Fußgänger. Aber die Radfahrer kommen im Normalfall hier meist von hinten. In Zukunft sollten (Einrichtungs-)Radwege also eine Mindestbreite von 2 m und eine deutliche Trennung vom Fußweg haben. Ansonsten sollte man den Ämtern bewusste Inkaufnahme von Unfällen unterstellen und Schäden einklagen (jedenfalls so weit man den Unfall überlebt).
Pedelec mit 25 km/h gegen Fußgänger
Den Fußgänger trifft das Rad völlig unvorbereitet. Es gibt Beinverletzungen und im schlimmsten Fall sogar schwere Kopfverletzungen. Beim Radfahrer wenn er wie im Film ohne Helm fährt, beim Fußgänger auf jeden Fall, weil Fußgänger tragen keine Helme. Ein absolutes Argument, zwischen Radweg und Fußweg einen deutlichen Sicherheitsbereich zu schaffen, der auch nicht einfach so zufällig überschritten werden kann.
Quelle: Unfallforschung der Versicherer
Auch die beliebte Beförderung von Kindern auf dem Fahrrad war Gegenstand von Untersuchungen. Besonders die Frage ist der Kindersitz oder der Kinderanhänger die bessere Wahl.
Fahrradhelm oder Radfahrer Airbag
Die korrekte Frage lautet bin ich mit einer der üblichen Styroporschalen sicher oder sollte es doch besser ein aktives Kopfschutzsystem sein wie im folgenden Radfahrer Crashtest gezeigt. Ich finde dieser Kragen ist eine der besten Lösungen. Im KFZ haben wir inzwischen mehr als nur den Fahrerairbag, warum nicht als Radfahrer mit diesem Sicherheitskragen fahren? Leider ist dieses System in der Presse bisher immer nur mit einem etwas dümmlichen unstylischem Foto nach der Auslösung propagiert worden. Die Akzeptanz wäre bei vielen Radlern höher als so ein Plastickhelm. Soweit diese Tests zeigen ist auch der Schutz viel umfangreicher als es ein starrer Helm je leisten könnte.